Vergiss mein nicht - Was man bei Licht nicht sehen kann von Kerstin Gier

   Erschienen am 29.09.2021 | 480 Seiten | 20,00 € | Band 1

Kerstin Gier | FISCHER Verlag

Infos zum Inhalt

Quinn ist cool, smart und beliebt. Matilda entstammt der verhassten Nachbarsfamilie, hat eine Vorliebe für Fantasyromane und ist definitiv nicht sein Typ. Doch als Quinn eines Nachts von gruseligen Wesen verfolgt und schwer verletzt wird, sieht er Dinge, die nicht von dieser Welt sein können. Nur – wem kann man sich anvertrauen, wenn Statuen plötzlich in schlechten Reimen sprechen und Skelettschädel einem vertraulich zugrinsen? Am besten dem Mädchen von gegenüber, das einem total egal ist. Dass er und Matilda in ein magisches Abenteuer voller Gefahren katapultiert werden, war von Quinn so allerdings nicht geplant. Und noch viel weniger, sich unsterblich zu verlieben … (Quelle: FISCHER Verlag)

Senf

Ich habe die Edelstein Trilogie seinerzeit unglaublich gerne gelesen. Die Vergiss mein nicht Reihe klang wieder genau nach meinem Geschmack und da nun auch der zweite Band erschienen ist, war es endlich mal an der Zeit, in die Welt einzusteigen.

Der Einstieg ins Buch hat mich direkt ein wenig auf die Probe gestellt, denn neben einem fantastischen Schreibstil, war das erste Drittel etwas langatmig. Die Geschichte kam bzgl. ihrer fantastischen Elemente erst später in Fahrt. Dafür bekommt man als Leser etwas Zeit, sich mit den Charakteren vertraut zu machen.

Richtig spannend war es für mich aber immer erst dann, wenn neue Rätsel oder Enthüllungen bzgl. des Saums (eine Art Parallelwelt) und der zugehörigen Figuren und Strukturen thematisiert wurden. An diesen Stellen habe ich fest an den Seiten geklebt.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Quinns und Matildas Sicht erzählt. Kerstin Giers Schreibstil ist dabei wie gewohnt sehr unterhaltsam und humorvoll.

Matilda ist eine sehr angenehme Person, die viel zu oft leider viel zu brav ist. Ich habe mir so oft gewünscht, dass sie sich in ihrer Familie stärker behauptet und ihre Interessen durchsetzt. Ihre streng gläubige Familie ist mit Ausnahme ihrer Tante, auf ganzer Linie einfach nur nervtötend. Ich musste mich beim Lesen sehr zusammenreißen. 

Ich habe total mit gefiebert, als sich die Verbindung zu Quinn langsam aufbaute und dann immer intensiver wurde. Es ist so schön zu sehen wie sehr er sie ins Vertrauen zieht. Bedauert habe ich etwas, dass Matilda zwar in alles eingeweiht ist, selbst aber weiterhin nicht aktiv an dieser Parallelwelt teilhaben kann (naja bis auf Ausnahmen).

Quinn hat ein so typisches Schwarmpotenzial mit seinem Aussehen und seiner Coolness, dass ich mich umso mehr gefreut habe, als sich herausstellte, dass er auch charakterlich einiges zu bieten hat.

Er wird Opfer eines harten Schicksalsschlags und so vieler verrückter Ereignisse, dass es geradezu an ein Wunder grenzt, dass er klaren Verstandes bleibt.

Kerstin Gier liefert neben einer neuen Fantasy-Welt, witzigen Dialogen und interessanten Charakteren auch eine ordentliche Portion Schmachterei und Teenie-Drama. Alles in allem aber gut verkraftbar. Am Ende kann ich es kaum erwarten, endlich Band zwei zu lesen, der rein zufällig schon hier liegt.

  

Fazit

Kerstin Gier schafft mit ihrem Saum, eine neue Art Fantasy-/ Parallelwelt, die mit einigen bekannten, aber auch vielen neuen Fantasy-Elementen punkten kann. Bei gewohnt humorvollem und angenehmem Schreibstil, verfliegen die 480 Seiten wie im Nu. 

Nach anfänglich etwas langatmigem Einstieg, hat mich die Geschichte vollkommen in ihren Bann gezogen. Die Charaktere Matilda und Quinn mochte ich sehr gerne. Ein gelungener Trilogie-Auftakt, der Lust auf den zweiten Band macht.

(4 von 5 Punkten)