Klappentext:
Es war einmal ein kleiner Junge, der hieß Emil. Jeden Tag spielte er mit
seiner Freundin Tina. Eines Morgens aber sollte er vor dem Spielen den
Mülleimer leeren. Weil ihm der Weg zur großen Mülltonne zu weit war,
kippte Emil den Abfall einfach in den nahen Teich. Nun bekam der kleine
Barsch im Wasser kaum noch Luft. Tina war entsetzt. Was nun? Hier konnte
nur die Umweltfee helfen. Schnell machte sich Tina auf den Weg in den
Wald, wo die Umweltfee mit ihrem Zauberstab schon auf sie wartete. Ob
sie den kleinen Barsch retten kann?
Mein Senf zum Buch:
Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut, weil es ein ganz wichtiges Thema behandelt, für welches man auch Kinder schon in frühen Jahren sensibilisieren kann. Nämlich damit wie man mit unserer Welt umgeht. Dass man nicht einfach seinen Müll in die Gegend wirft und dass jeder von uns seinen Beitrag leisten muss, um unsere Umwelt zu schützen.
Angepriesen wird das Buch als einfühlsame Geschichte für Kinder ab vier Jahren, geschrieben von der erfahrenen Kita-Erzieherin Christa Vera Meier.
Nachdem ich die Geschichte meiner Tochter vorgelesen hatte, war ich doch leicht ernüchtert um nicht zu sagen enttäuscht.
Ich finde die Geschichte weder einfühlsam noch liebevoll. Auch wenn die Kernaussage am Ende einigermaßen rüberkommt, haben wir schon unzählige Kinderbücher gelesen, die wesentlich einfühlsamer und kindgerechter waren und bei denen die Message am Ende nicht mit einem erhobenen Zeigefinger rübergebracht wird.
Das Buch eignet sich meiner Ansicht nach nicht für Kinder ab vier Jahren. Als Mutter gibt es für mich einfach zu viele Dinge, die mich stören, als dass ich das Buch weiterempfehlen könnte.
Kinder im Alter von vier Jahren nehmen sich Dinge sehr zu Herzen und Vieles beschäftigt sie noch längere Zeit. Die Art und Weise wie die Geschichte erzählt wird, finde ich da einfach too much.
Hier ein paar Beispiele:
Nachdem Emil den Müll in den Teich kippt und der kleine Barsch kaum noch Luft bekommt, hat Tina nichts besseres zu tun, als ihm gleich die Freundschaft zu kündigen.
Als die Umweltfee zur Hilfe kommt, verwandelt sie Emil gegen seinen Willen in ein Krokodil.
"Nun musste Emil als Krokodil im Teich leben. Er weinte, denn er wollte kein Krokodil sein, aber es half nichts."(Seite 15)
Nachdem alles wieder in Ordnung gebracht ist, kündigt Tina sofort an, dass sie nun wieder seine Freundin wäre und besiegelt das Ganze mit einem Kuss auf die Wange.
Ich weiß aus Erfahrung, dass kleine Kinder bei der Wahl ihrer Freundschaften nicht unbedingt sehr beständig sind und dieses "Ich bin nicht mehr dein Freund" gerne mal aus Trotz rauslassen oder als Druckmittel einsetzen, die Art der Umsetzung leuchtet mir dennoch nicht ein. Ich finde, dass man Kindern bestimmte Werte vermitteln sollte, aber auch hier macht der Ton die Musik.
Fazit:
Der Grundgedanke ist löblich, aber die Art und Weise wie die Message rübergebracht wird hat mir einfach nicht gefallen. In dieser Form erinnert mich das stark an die verstaubten Märchen und erhobenen Zeigefinger der Bruder Grimm und dass die nicht unbedingt liebevoll und einfühlsam waren, sollte wohl jedem klar sein.
Darüber hinaus finde ich den Preis von 8,90 Euro für ein übergroßes Pixie-Buch auch etwas hoch.
2 von 5 Sternen