Falkenreiter - Das Kind des Magiers von Angie Sage

Anja Druckbuchstaben | 07 Februar 2022 |

 Erschienen am 25.01.2022 | 320 Seiten | 14,00 € | ab 11 Jahren | Band 2
Angie Sage | Schneiderbuch


Infos zum Inhalt

Nachdem der König ihren Vater, den Zauberer Hagos RavenStarr, gefangen genommen hat, ist Alex ohne ihn auf der Suche nach dem magischen Tau. Denn nur damit kann sie die schrecklichen Kreaturen des Königs besiegen, die alle Magier jagen und töten sollen. Alex‘ abenteuerliche Reise führt sie über wogende Meere, in einen verwunschenen Mitternachtszug und immer näher zu den Geheimnissen der Falkenreiter. Doch die größte Überraschung erlebt sie, als ihr klar wird, wer ihr bei der Lösung ihrer Aufgabe helfen muss! (Quelle: Schneiderbuch)

Senf

Angie Sage ist eine wahrhaftige Meisterin der Perspektivwechsel. Mit einer bewundernswerten Emsigkeit sorgt sie dafür, dass der Leser zu jeder Zeit weiß, was auf den einzelnen Schauplätzen vor sich geht. Das verschafft einem beim Lesen einen guten Rundumblick. Ich wusste beispielsweise immer, was gerade in Rekadom bei König Belamus und seiner Schakalerie geplant wird. Habe Zerra in der Falknerei begleitet und habe beim Abenteuer von Alex und Benn mitgefiebert.

Auch wenn die einzelnen Perspektiven jede für sich sehr spannend und unterhaltsam sind, habe ich mir manchmal gewünscht, ich könnte eine davon etwas länger verfolgen, als es die Autorin vorgesehen hat. Der ständige Wechsel hatte für mich leider auch einen Nachteil: Gefühlt kommt die Geschichte dadurch nur schleppend in Gang.

Besonders inhaltlich, hatte ich an diesen Band einige Erwartungen, die manchmal nicht ganz erfüllt, ab und zu jedoch sogar übertroffen wurden. Insbesondere hat mir der Auftritt und die Entwicklung einiger Charaktere gut gefallen.

Sehnsüchtig habe ich auf einen Auftritt des Pockels gewartet, der leider ausblieb. Schade, denn dieser ist immer ein Garant für gute Unterhaltung mit Lachmuskel-Training.

Zerra ist wirklich ein verblüffender Charakter. Sie ist mir dermaßen unsympathisch und doch ist es faszinierend zu sehen wie weit man mit Dreistigkeit kommen kann. Die Szenen mit ihr waren nie langweilig.

Das erhoffte Wiedersehen von Alex und ihrem Vater Hagos hat mich sehr gefreut, kam mir aber gleichzeitig etwas nüchtern vor. Zwischen den beiden muss es so viel Klärungsbedarf geben, doch thematisiert wird das nicht. Hagos setzt sogar noch eine Information aus der Vergangenheit oben drauf, die mich völlig aus der Bahn geworfen hat. Insgesamt hat er sowohl als Vater als auch als Magier gravierende Schwächen vorzuweisen. Das macht ihn einerseits authentisch, andererseits bleibt er dadurch weit hinter den bekannten Magiern der Jugendbuch-Literatur zurück.
An Alex gefiel mir besonders, ihre Moralvorstellung, ihr Mut und die Tatsache, dass sie ihrem Vater Kontra gibt und nicht alle seine Ausflüchte hinnimmt.

Der Auftritt des großen Schnaufers, die Entwicklung der Geschichte, sowie Showdown und Ende des Buches habe ich wohlwollend zur Kenntnis genommen. Es hat mich zunächst überrascht, dass Band 2 bereits der Abschluss ist. Dies wird nämlich recht deutlich durch die Schilderung der Zukunft der einzelnen Personen am Ende. Ich wusste vor dem Aufklappen des Buches nicht, dass es sich um eine Dilogie handelt. 

Fazit

Ich habe diesen zweiten Band und damit auch schon Abschluss der Dilogie sehnsüchtig erwartet und wurde nicht enttäuscht. Angie Sage hat einen sehr angenehmen Schreibstil und ein meisterhaftes Händchen für außergewöhnliche Charaktere und Perspektivwechsel. Selbst für mich eher unbeliebte Charaktere konnten mich überraschen und an die Seiten fesseln. Als Leser weiß man zu jeder Zeit, was auf den einzelnen Schauplätzen vor sich geht. Das verschafft einem beim Lesen einen guten Rundumblick.
Falkenreiter ist eine Fantasy Geschichte rund um Macht und Magie, die mit dem Ende dieses Buches einen zufriedenstellenden Abschluss findet und nicht endlos in die Länge gezogen wird. Dass die Cover ein absolutes Schmuckstück in jedem Bücherregal sind, muss ich euch sicher nicht sagen.


(4 von 5 Punkten)



Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an Schneiderbuch!

2 Kommentare:

  1. Hallo liebe Anja,

    auch ich konnte, wie du, bei diesem Finale nicht die volle Punktzahl vergeben. Dennoch mochte ich auch den zweiten Band sehr gerne, auch wenn er für mich einfach nicht an den ersten Teil herankam.
    Ich mag es bei den Büchern von Angie Sage total gerne, dass sie ein "was danach geschah" einbaut. Und ich kann mir deine Verwunderung vorstellen, als nach Band 2 Schluss war. Ich wusste zwar, dass es nur eine Dilogie wird, aber man geht automatisch immer von einer Trilogie aus.

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Hallöchen liebe Sandra =)

      Ich war zwar wirklich total überrascht, dass es "nur" eine Dilogie ist, aber das "Was geschah danach" fand ich richtig klasse. Bei manch anderen Büchern hätte ich mir das auch gewünscht =).

      Ich vermisse den Pockel :-P

      LG
      Anja

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