Erschienen am 23.04.2021 | 368 Seiten | 20,00 €
Andrew David MacDonald | dtv
Infos zum Inhalt
Zelda ist eine ungewöhnliche, sehr charmante und liebenswerte junge Frau. Sie träumt davon, sich wie eine Wikingerheldin in der Schlacht des Lebens zu beweisen. Leider lebt sie nicht in der Wikingerzeit, sondern in der Gegenwart – sie besucht Kurse für Menschen mit besonderen Bedürfnissen und liest am liebsten National Geographic. Ihr Bruder Gert würde alles für Zelda tun, auch wenn manche Leute ihn als Schlägertyp bezeichnen. Das ist ungerecht, findet Zelda, doch es lässt sich nicht leugnen, dass er in schlechte Gesellschaft geraten ist. Ihn daraus zu befreien, ist eines von Zeldas Zielen, trotz aller Gefahren. Denn wenn man seinen Platz im Leben – und seine Legende – finden will, muss man manchmal über sich hinauswachsen ... (Quelle: dtv)
Senf
"Meistens denken die Leute über mich, dass ich nicht sehr stark oder tapfer bin, sondern beschützt werden muss. Aber meine Legende soll ihnen zeigen, dass man, selbst wenn man nicht monumental ist, stark und tapfer sein und die Sippe verteidigen kann." (S. 51)
Zelda hat von Geburt an eine fetale Alkoholspektrumsstörung Das liegt daran, dass ihre Mutter in der Schwangerschaft Alkohol getrunken hat. Äußerlich sieht man ihr das nicht an.
In Zeldas Leben gibt es feste Regeln, an denen sie sich orientiert. Teils hat sie diese zusammen mit ihrem Bruder Gert aufgestellt, zum Großteil jedoch leitet sie diese von den Wikingern ab. An Hand ihrer Bräuche und Eigenschaften, hangelt sich Zelda durchs Leben. Sie hat von Beginn an vielleicht nicht die optimalsten Voraussetzungen, aber sie macht das Beste daraus.
"Am Pokertisch des Lebens gibt es Leute, die keine guten Karten haben, und wenn sie das sehen, werfen sie sie gleich hin." (S. 364)
Zeldas großer Bruder Gert bekommt sein Leben nicht auf die Reihe. Obwohl er viel für seine Schwester getan hat, wird das Zusammenleben mit ihm zusehends zu einer Belastung für Zelda. Sie kommt durch seine Machenschaften in sehr gefährliche Situationen, die mir oft Gänsehaut beschert haben. An diesen Stellen habe ich wirklich an Gerts Verstand gezweifelt.
Der Schreibstil ist maßgeblich durch Zeldas Wahrnehmung geprägt. Es wird immer beschrieben, was aus Zeldas Sicht gerade passiert, was sie beobachtet, denkt und sagt.
Manchmal steigt Zelda nicht gleich hinter die Dinge, andere Male analysiert sie etwas glockenklar. Das führt das ein oder andere Mal zu komischen Momenten. Was ich sehr an ihr liebe ist, dass sie immer sagt, was sie denkt.
Menschen mit Einschränkungen haben Träume, Ziele und Wünsche, die nicht ganz so unerreichbar sind wie viele glauben. Und trotzdem müssen diese Menschen auch Rückschläge einstecken können.
Das Ende hätte ich mir für alle etwas positiver erhofft. Doch für Zelda ist es ein großer Schritt in ihre Zukunft.
Fazit
Wer Geschichten über besondere Menschen mag, wird Zelda sofort ins Herz schließen. Es gibt so viele schöne, lustige und wahre Momente in diesem Buch. Ganz so zart besaitet solltet ihr allerdings nicht sein, denn hier gibt es auch eine dunkle Seite: Drogenhandel, Kindesmissbrauch und Alkoholismus.
Letztlich ist es aber der Drang nach Selbstbestimmtheit und Zeldas Einzigartigkeit, die im Gedächtnis bleiben und nachhallen.
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