Die Wahrheit über Dinge, die einfach passieren von Ali Benjamin

Anja Druckbuchstaben | 04 Januar 2021 |
 



Erschienen am 24.07.2020 | 240 Seiten | 9,95 € | ab 12 Jahren
  Ali Benjamin | dtv


Infos zum Inhalt

Als Suzy erfährt, dass ihre Freundin Franny im Sommerurlaub beim Schwimmen ertrunken ist, kann und will sie es nicht fassen. Vor allem die Erklärung ihrer Mutter, dass es Dinge gibt, die einfach passieren, will sie nicht hinnehmen. Also macht sie sich auf die Suche nach Gründen. Könnte Franny nicht von einer Qualle gestochen worden sein? Es ist ein langer Weg, Suzy geht ihn forschend in einer Welt voller Wunder und findet dabei auch zu sich selbst. (Quelle: dtv)

Senf

"Nichtsprechen ist nicht gleichbedeutend mit Nichtredenwollen, wie die meisten Leute meinen. Nichtsprechen ist der Entschluss, die Welt nicht mit Wörtern zu füllen, wenn es nicht unbedingt nötig ist." (S. 14)

Suzys beste Freundin Franny ist beim Schwimmen ertrunken und zwar obwohl sie eine richtig gute Schwimmerin war. Die einzige Erklärung dafür, die Suzy präsentiert wird, ist: Manchmal passieren Dinge einfach!
Das soll die Erklärung sein? Für Suzy ist das richtig schlimm. Sie sucht nach rationalen und wissenschaftlichen Ansätzen, um zu verstehen was und wieso das passieren konnte.
 
Ali Benjamin hat mich von den ersten Seiten an in ihren Bann gezogen. Ihre junge Protagonistin und ihr Schreibstil haben mich beeindruckt, Sie schreibt so intensiv und eindringlich, dass ich viele Passagen mehrfach gelesen habe, um es auf mich wirken zu lassen. Die Kapitel wechseln stetig zwischen Gegenwart und Suzys Erinnerungen an die Vergangenheit mit Franny.
 
Suzy wird von ihren Mitmenschen nicht verstanden. Besonders unter Gleichaltrigen hat sie es richtig schwer. Auf Grund ihrer Besonderheit oder besser gesagt Einzigartigkeit, trifft sie oft auf Ablehnung. Zugegebenermaßen sind einige ihrer Äußerungen und Taten doch recht befremdlich, wenn man sie nicht näher kennt.
Ich habe sie auf ihrem Weg zur Suche nach Antworten sehr gerne begleitet, selbst wenn sich diese als sehr mühsam herausstellte. Suzy fasst einen großen Plan, der am Ende nicht ganz so läuft wie gedacht. Auch wenn mich der Abschluss des Buches friedlich stimmt, ging es mir am Ende doch etwas zu schnell. 


Fazit

"Manchmal passiern Dinge einfach" ist etwas, was sich so leicht dahin sagt, wenn wir uns etwas nicht genau erklären können und uns gleichzeitig damit trösten wollen. Doch für jemanden, der den Dingen gerne auf den Grund geht und unbedingt verstehen möchte, für den ist das eine schreckliche Aussage. Ich habe Suzy auf ihrer Suche nach Antworten gerne belgietet. Ich habe ihre Gedankengänge genossen und war an vielen Stellen absolut gebannt. Ich hatte mich auf Basis ihrer Nachforschungen schon genau wie sie auf diese Quallentheorie eingeschossen, so dass ich am Schluss etwas enttäuscht über das zügig abgewickelte Ende der Geschichte war.





(4 von 5 Punkten)



Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an dtv!



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