One way or another - Zwei Wege zu dir von Kara McDowell

   Erschienen am 16.06.2021 | 400 Seiten | 14,95 € | ab 14 Jahren

Kara McDowell | Übersetzung: Nadine Mannchen | Loewe Verlag

Infos zum Inhalt

Was, wenn eine einzige Entscheidung dein ganzes Leben ruiniert? Die 17-jährige Paige hat panische Angst davor, Entscheidungen zu treffen. Deshalb überlässt sie die Wahl, wie sie ihre Winterferien verbringen soll, einer App. Soll sie mit ihrem besten Freund – und heimlichen Schwarm – Fitz in die Berghütte seiner Eltern fahren? Oder doch lieber in ihre Traumstadt mit ihrer Mutter? Als Paige sich den Kopf anstößt, stehen ihr plötzlich beide Möglichkeiten offen. Ein Szenario führt sie nach New York, wo sie sich nicht nur in die Stadt, sondern auch in ihren Tourguide verliebt. Im zweiten kommt sie Fitz in den Bergen endlich näher. Aber ihre Angststörung begleitet sie auf beiden Wegen. Und die droht alles zu ruinieren ... (Quelle: Loewe Verlag)

Senf

"Im Durchschnitt trifft ein Mensch jeden einzelnen Tag fünfunddreißgtausend Entscheidungen." (S. 11)

Hätte der Klappentext nicht bereits verraten, dass Paige sich den Kopf stößt und daraus zwei unterschiedliche Handlungsstränge entstehen, hätte ich es wahrscheinlich aus dem Text heraus nicht so schnell kapiert. Wenn man aber erstmal dahinter kommt, sind die weiteren Szenen gut einzuordnen.

Hier bekommt der Leser also zwei Geschichten zum Preis von einer: Zum einen Paige und Fitz im Schnee und zum anderen Paige und Harrison in New York.

Zuerst dachte ich, Protagonistin Paige wäre einfach nur wankelmütig und unentschlossen auf Grund ihres jungen Alters (17 Jahre). Das mag zum Teil auch zutreffen, doch darüber hinaus leidet sie an einer Angststörung. Sie redet des Öfteren von aufkommenden Panikattacken.

Ich habe sie als ziemlich anstrengend wahrgenommen. Sie versetzt sich immer wieder in das gleiche Gedankenkarussell. Sie kam mir oft hilflos, mutlos und fremdgesteuert vor. Es heißt, sie könne keine Entscheidungen treffen, doch das stimmt nicht ganz. Sie entscheidet sich mehrfach am Tag dafür, ihrem alten Muster treu zu bleiben. Gedanklich hatte ich immer ein "Drama-Queen" im Hinterkopf.

Fitz ist Paiges bester Freund, der sie so gut kennt wie kein anderer. Er hat einen recht hohen Verschleiß an jungen Damen. Neben seinem Hang zu übertriebener Romantik, ist er ein ziemlich heißer Typ und Baseball-Ass. Die Geschichte mit Fitz in den Bergen war für mich weniger unterhaltsam als die andere. Das lag allerdings an Paige, die einfach nicht aus ihrer Haut raus kann.

Harrison war für mich der interessanteste Charakter im Buch. Er bringt etwas Abwechslung in die ewigen gedanklichen Monologe von Paige. Er ist interessant, geheimnisvoll, etwas grimmig und hat einen schrägen Humor. Die Momente mit Harrison haben mich am besten unterhalten.

Der Schreibstil hat maßgeblich dazu beigetragen, dass ich das Buch richtig gerne gelesen habe. Er ist unterhaltsam und humorvoll, was mich darin überzeugt, dass die Übersetzerin hier einen richtig tollen Job gemacht hat.

Die Auflösung am Ende ist herzerwärmend und leicht schnulzig, aber insgesamt einfach schön! Paige bekommt endlich die Kurve und hat mich damit etwas besänftigt.

Fazit

Angstzustände hin oder her, Protagonistin Paige hat es mir nicht leicht gemacht. Ich habe sie als ziemliche Drama-Queen in Erinnerung. Der Schreibstil ist jedoch so unterhaltsam und humorvoll, dass "One way or another" mir tolle Lesestunden beschert hat. Das Ende ist leicht schnulzig, aber total toll. Insgesamt sorgte die Geschichte bei mir für kurzweilige, aber gute Unterhaltung.

(3 von 5 Punkten)

Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an den Loewe Verlag!