Und der Ozean war unser Himmel von Patrick Ness

Anja Druckbuchstaben | 28 Juli 2021 |

    Erschienen am 14.06.2021 | 160 Seiten | 20,00 € | ab 12 Jahren
Patrick Ness | cbi
Illustration: Rovina Cai



Infos zum Inhalt

In der Tiefe lauern Monster, doch die schlimmsten erschaffen wir selbst... Die stolzen Wale in Bathsebas Herde leben für die Jagd, riskieren alles in dem ewigen Krieg gegen die Welt der Menschen. Als sie ein treibendes Schiff attackieren, rechnen sie mit leichter Beute. Doch stattdessen stoßen sie auf die Spur einer Legende, eines Monsters, vielleicht des leibhaftigen Teufels selbst... (Quelle: cbi)

Senf

"Wenn man die Zukunft vorhersagt, wenn man es entschieden tut und nicht davon abweicht, wie viel von dieser Zukunft führt man dadurch selbst herbei?" (S. 8)

Die Geschichte wird aus Sicht des weiblichen Wals Bathseba erzählt. Ich habe einige Seiten gebraucht, um zu verstehen, dass ich tatsächlich aus der Sicht der Wale lese. Die Orientierung fiel mir zunächst etwas schwer, denn Sprache und Begriffe sind denen der Menschen sehr ähnlich. Ebenso die Technik und die Tatsache, dass sie Schiffe nutzen. Sie bezeichnen alles ab der Wasseroberfläche als Abgrund, was aus Menschensicht nicht logisch ist.

Das Buch lässt keinen Zweifel daran, dass zwischen Menschen und Walen eine erbitterte Feindschaft besteht. Das haben wir uns selbst zuzuschreiben. Sinnloses Töten und Jagdwahn bestehen hier jedoch auf beiden Seiten.

Beim Lesen habe ich mich oft vor der Gewaltbereitschaft und dem vielen Blutvergießen erschreckt, wenn auch die Sicht der Wale sehr faszinierend ist. Man kommt als Leser nicht drum herum, den Spiegel deutlich zu sehen, den sie uns durch diese Geschichte vorhalten. Es ist eine Warnung und ein Mahnmal.

"Nehmt meinen Namen als Warnung davor, wo unsere Ängste uns hinführen, dorthin nämlich, wo die Teufel, die wir selbst erschaffen haben, uns alle vernichten werden." (S. 160)

Aus den Ereignissen in diesem Buch kann sich jeder seine eigene Lehre ziehen. Für mich wurde deutlich wie schwierig es ist, sich seine eigene Meinung zu bewahren und dafür einzustehen, wo doch von allen Seiten immer Folgsamkeit und Gehorsam erwartet wird. Darüber hinaus wird deutlich wie leicht es dazu kommt, dass sich schlimme Fehler aus der Vergangenheit wiederholen.
Dieses Werk passt so gut in unsere heutige Zeit und Debatten wie man es sich nur vorstellen kann. 


Fazit

Diese Geschichte um die bittere Feindschaft zwischen Walen und Menschen, ist eine Warnung und ein Mahnmal, vergangene Fehler nicht leichtfertig zu wiederholen. Patrick Ness trifft damit absolut den Nerv der Zeit und zwar nicht nur jetzt, sondern zu jeder Zeit. Das zeigen die aktuell laufenden politischen Diskussionen mehr als deutlich. 


(4 von 5 Punkten)



Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an cbi!

2 Kommentare:

  1. Hi Anja!

    Auf das Buch bin ich auch schon sehr gespannt, es klingt auf jeden Fall total interessant und ist genau "meins". Ich hoffe, dass ich bald dazu komme :)

    Hab einen schönen Sonntag!

    Liebste Grüße, Aleshanee

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    1. Hallöchen liebe Aleshanee,

      schön dich hier zu lesen =). Es hat mich richtig mitreißen können und ich bin gespannt wie du es finden wirst! Dir auch noch einen schönen Sonntag =).

      LG
      Anja

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