Sixteen Souls - Wovor die Toten sich fürchten von Rosie Talbot

Anja Druckbuchstaben | 10 Dezember 2024 |

   Erschienen am 09.10.2024 | 416 Seiten | ab 14 Jahren | 17,95 €
Rosie Talbot | Loewe



Klappentext

Der 16-jährige Charlie hat ein Geheimnis: Seit ihn eine Krankheit nicht nur seine Beine, sondern fast das Leben gekostet hat, kann er Geister sehen. Eine Tatsache, die er am liebsten ignoriert – bis immer mehr Seelen aus York spurlos verschwinden. Gemeinsam mit dem mysteriösen Seher Sam und seinen Freunden muss sich Charlie auf die Suche machen. Bald ist klar: Ohne Hilfe erwartet die Geister ein grauenvolles Schicksal. Und während Sam und Charlie sich langsam näherkommen, geraten sie selbst in zunehmend große Gefahr …  (Quelle: Loewe)

Senf

"Das ist der Preis dafür, die Toten zu sehen. Sie können in Mauern verschwinden und durch gewöhnliche Menschen hindurchgehen, aber ich bestehe für sie aus Fleisch und Knochen. Sie können mich berühren. Sie können mir weh tun." (S. 11) 

 

Geister und Übernatürliches faszinieren mich schon immer. Daher kam ich am Auftakt dieser Dilogie einfach nicht vorbei.

Charlie ist ein Seher. Das bedeutet, er kann immer und überall Geister sehen. Oftmals sind diese einigermaßen friedlich, können jedoch auch großen Schaden anrichten. Geister, die in einer Todesschleife festsitzen, sind für Seher extrem gefährlich.
Charlie kann sich nur schwer damit abfinden, dass er diese besondere Gabe hat. Er wirkt meist misstrauisch und gehemmt. 
Sam hingegen, der zweite Protagonist in dieser Geschichte, wirkt im Vergleich zu Charlie sehr optimistisch, motiviert und offen. Das kommt Charlie zunächst suspekt vor, wirkt aber zunehmend faszinierend auf ihn.

Im Laufe der Geschichte entwickelt sich zwischen Charlie und Sam eine Schwärmerei mit leichten Annäherungsversuchen. Was das anbetrifft, ist es eine kleine Premiere für mich. Buchtechnisch ist es nämlich mein erster Kontakt mit einem queeren Liebespaar. Die Gefühle der beiden füreinander stehen nicht im Vordergrund und fügen sich somit gut in die Geschichte ein. Mir hat es gut gefallen.

Bis zu 1/3 des Buches wusste ich nicht recht, in welche Richtung die Geschichte laufen wird. Die Aufgabe von Sam und Charlie war mir nicht ganz klar. Helfen sie primär den Geistern oder beschützen sie die Menschen? Worum es wirklich geht und wer alles darin verwickelt ist, erfährt man erst nach und nach. Bis dahin muss man etwas durchhalten. Je mehr Details man erfährt, desto spannender wird die Geschichte und je größer wird das Erstaunen darüber, wer alles in diesen perfiden Plan verwickelt ist. 

Für mich hat das Buch erst richtig Fahrt aufgenommen, als sich zu Charlie und Sam noch weitere Personen mit gleichem Interesse gesellen. Die Geschichte bekommt dadurch eine tolle Dynamik.  

Die Todesschleifen, die im Buch vorkommen, sind absolut faszinierend, gleichzeitig aber auch extrem erschütternd und brutal. Man bekommt dabei ein richtiges Kopfkino. Das Buch wird ab 14 Jahren empfohlen, doch für eher zart besaitete Jugendliche in dem Alter, würde ich keine Empfehlung geben.


Fazit

Geister sind mir schon in einigen Büchern und Filmen begegnet und jedes Mal wurde ich großartig unterhalten. In diesem Buch sieht man die Welt der Geister aus einer eher seltenen Perspektive. Nicht immer müssen Geister gejagt, sondern manchmal auch beschützt werden.
Wer sich auf die Geschichte von Charlie und Sam einlässt, den erwarten eine Mischung aus hilfsbereiten aber auch bösen Geistern und Menschen, eine üble Verschwörung und eine leichte queere Liebesbeziehung.
Einen ordentlichen Gruselfaktor liefern die sogenannten Todesschleifen, in denen Geister gefangen sein können. Diese sorgen für ein erschütterndes und brutales Kopfkino. Ich habe große Lust die Fortsetzung zu lesen.


(4 von 5 Punkten)



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