Die Erwählten - Tödliche Bestimmung von Veronica Roth

Anja Druckbuchstaben | 15 Januar 2021 |

 

Erschienen am 28.09.2020 | 576 Seiten | 18,00
Veronica Roth | penhaligon



Infos zum Inhalt

Mit ihrer dystopischen Trilogie »Die Bestimmung« hat Veronica Roth Bestseller-Geschichte geschrieben. Jetzt ist sie zurück, besser und stärker als jemals zuvor – mit ihrem ersten Fantasy-Roman für Erwachsene! Das Besondere: Der spektakuläre Urban-Fantasy-Zweiteiler beginnt, wo andere Romane enden – mit dem Sieg der Helden über den mächtigen dunklen Feind. Doch dieses Happy End ist nur vorübergehend. Zehn Jahre später stehen die Erwählten ihrem größten Gegner erneut gegenüber, und er treibt ein abgrundtief böses Spiel mit ihnen. (Quelle: penhaligon)

Senf

Wie der Klappentext schon verrät, beginnt diese Geschichte genau dort, wo andere dieser Art enden. Der Bösewicht ist besiegt, die große Schlacht ist geschlagen. Ende gut, alles gut! Oder etwa nicht?
Neben vielen Verlusten auf der menschlichen Seite, haben es die 5 Helden (Erwählten) überlebt. 10 Jahre nach dem glorreichen Sieg über den Dunklen, feiern alle das Jubiläum mit der Errichtung eines Monuments.
 
Wenn in Geschichten das Gute über das Böse gesiegt hat, war ich meist rundum zufrieden. Nur selten habe ich darüber nachgedacht, wie es den Helden wohl Jahre danach gehen würde. Ein Sieg allein kann offensichtlich nicht automatisch über all die traumatischen Erlebnisse hinwegtäuschen.
 
Die Perspektive, die Veronica Roth hier liefert, ist ungewöhnlich und interessant. Die einstigen Helden sind kompliziert. Auch nach all den Jahren sind sie noch von Ängsten geplagt. Was genau damals ablief, das erfährt man im Laufe der Geschichte nur bruchstückhaft.

Der Schreibstil der Autorin ist recht angenehm. Ich war immer in einem guten Lesefluss, wobei mir die Stellen, an denen Sarkasmus oder bissiger Humor aufkam, einfach am besten gefallen haben. Veronica Roth neigt dazu die Umgebung in Chicago, mit Gebäuden und Straßen sehr ausführlich zu beschreiben, was mir irgendwann etwas zu viel war. Sie baut die Geschichte sehr langsam auf, was schon etwas Durchhaltevermögen fordert. Dennoch habe ich mich zu keinem Punkt gelangweilt. Zwischendurch wird die Geschichte immer wieder durch Einsicht in alte Zeitungsartikel und geheime Akten aufgelockert.
Mit einigen Wendungen und Details konnte mich die Autorin komplett überzeugen. Ihre Idee von parallelen Dimensionen und die Art und Weise wie Magie gewirkt wird fand ich erfrischend neu.

Obwohl sich die Autorin so viel Zeit und Seitenvolumen gönnt, bleiben die Charaktere aus meiner Sicht doch sehr oberflächlich. So richtig bin ich am Ende mit keinem der Erwählten warm geworden. Wen ich jedoch sofort mochte, war der charismatische Mox. 
Ich dachte zunächst, dass die Autorin zumindest auf der Seite der Bösewichte einen ziemlich ehrwürdigen Mistkerl erschaffen hat, doch leider war der mir am Ende viel zu lasch. 
 
Die Wendung im letzten Drittel war zwar nicht ganz unvorhersehbar, hat mir aber dennoch gut gefallen. Auffallend ist, dass sich mit dieser Richtungsänderung auch Hauptcharakter Sloane plötzlich ändert. War sie vorher total verschlossen und unnahbar, so zeigt sie jetzt eine ganz andere gefühlvollere Seite von sich. Das war überraschend und irgendwie untypisch. Ein bisschen zu schnell entwickelte sich außerdem der Romance Aspekt.
 
Als Leserin fieberte ich diese ganzen vielen Seiten lang sehr gespannt auf das Ende hin. Leider verlief mir der Showdown am Ende dieses ersten Bandes viel zu unspektakulär. Zugegebenermaßen entwickeln sich dadurch aber auch einige Herausforderungen für den Folgeband, was wiederum neugierig macht.


Fazit

Mit ihrer Geschichte zu den Erwählten im Kampf um einen dunklen Bösewicht, liefert die Autorin eine völlig ungewöhnliche und aufregende Perspektive auf den Kampf zwischen Gut und Böse. Auch wenn ich mich nie gelangweilt habe, benötigt man als Leser ein wenig Durchhaltevermögen, denn Veronica Roth baut die Geschichte sehr langsam auf. Die Erwählten selbst bleiben jedoch ziemlich blass. Einige Wendungen und Details haben mich fesslen können. Den Showdown und den Bösewicht hätte ich mir am Ende etwas spektakulärer gewünscht. Neugierig auf den zweiten und abschließenden Band macht der Abschluss der Geschichte dennoch. 





(4 von 5 Punkten)



Vielen Dank für das Rezensionsexemplar an penhaligon!




4 Kommentare:

  1. Hallöchen liebe Anja,

    bei dem Buch bin ich mir ehrlich gesagt noch sehr unsicher, ob ich es wirklich lesen soll. Das von dir angesprochene Durchhaltevermögen fehlt mir momentan so ein wenig und ich habe Angst, dass ich die Geschichte als zu zäh und langweilig empfinden könnte. Gerade weil ich den letzten Band der Bestimmung auch schon als nicht mehr so wirklich gut empfunden habe.

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Huhu liebe Sandra =)

      im Gegensatz zur Bestimmungsreihe, ist dieses Buch ganz anders. Es liefert eine ganz ander Perspektive und wirklich tolle neue Ansätze. Allerdings kommst du um die Längen nicht drum rum, wenn du dich doch entschließen solltest, es zu lesen =).

      LG
      Anja

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  2. Huhu Anja,

    eine sehr schöne Rezi! :)
    Wie du ja schon gelesen hast, fand auch ich das Buch größtenteils zu zäh und in vielen Aspekten zu oberflächlich.
    Ich finde zwar auch, dass das Ende einige Fragen aufwirft, auf deren Beantwortung ich durchaus neugierig bin, aber ich denke trotzdem nicht, dass ich den Folgeband lesen werde. Falls du dich dazu entscheiden solltest, bin ich aber natürlich sehr gespannt auf deine Meinung! :D

    LG
    Sofia ♥
    (Blog & Instagram)

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    1. Hallöchen Sofia =)

      Also den Folgeband möchte ich auf jeden Fall lesen. Die Ausgangssituation nach Band 1 ist so interessant, dass ich nun wissen möchte, was die Autorin daraus macht =)

      LG
      Anja

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