City of Heavenly Fire von Cassandra Clare

Anja Druckbuchstaben | 23 März 2015 |



Zum Inhalt:
Jace trägt das Himmlische Feuer in sich und Sebastian verkündet den finalen Schlag gegen die irdische Welt. Um zu verhindern, dass Dämonen über die Städte herfallen, müssen Clary und Jace mit ihren Freunden in die Schattenwelt eindringen. Wird es ihnen gelingen, Sebastians finstere Pläne zu stoppen, ohne selbst Schaden zu nehmen? Als sie auf Clarys dunklen Bruder treffen, stellt er Clary vor eine schier unlösbare Aufgabe: Entweder sie kommt an seine Seite oder er vernichtet ihre Familie und Freunde, die Welt und alle Schattenjäger. Für die Liebe müssen Opfer gebracht werden. Der sechste Band der Chroniken der Unterwelt wartet mit einem spektakulären und unerwarteten Finale für dieses gewaltige Epos auf. Quelle: Arena


Mein Senf zum Buch:

"Nicht immer sind Helden diejenigen, die gewinnen... Manchmal sind es diejenigen, die verlieren. Aber sie kämpfen weiter, egal, was kommt. Sie geben nicht auf - und genau das macht sie zu Helden." (Seite 121) 

"Wir sind die Summe dessen, woran wir uns erinnern. In uns tragen wir die Hoffnungen und Ängste derjenigen, die uns lieben. Und solange die Liebe und die Erinnerung in unserem Herzen lebendig bleiben. ist niemals jemand wahrhaftig vergessen und vergangen." (Seite 881)

Cassandra Clare kann auch im letzten Teil der Chroniken der Unterwelt mit einem unfassbar bildhaften Schreibstil punkten. Ich hatte durchweg das Gefühl, direkt neben den Charakteren zu stehen und alles live mitzuerleben. Vor meinen Augen sah ich jedes einzelne Detail der beschriebenen Umgebung. Das ist es, was gute Bücher ausmacht, sie regen die Fantasie an und erzeugen fantastische Bilder und Szenen  in deinem Kopf.
An der ein oder anderen Stelle musste ich wirklich laut lachen. Zum Beispiel als Jace auf Seite 544 sagt: "Vermutlich wird das mal auf meinem Grabstein stehen: Er war heterosexuell und hatte geringe Erwartungen."
Oder als im wahrsten Sinne des Wortes die Hölle losbricht und Jace Kondome aus seiner Tasche zieht. Alles was ich in dem Moment denken konnte war: ERNSTHAFT?!?! =).

Leider gibt es auch einiges an Kritik für diesen Abschlussband:
Das Buch ist mit 889 Seiten ein richtiger Wälzer, was nicht unbedingt schlecht ist, aber hier bin ich wirklich der Meinung, dass auch die Hälfte der Seiten gereicht hätte. Die Story wirkt stellenweise sehr langatmig.
Mit ihrem Perspektivenwechsel hat mich die Autorin zur Weißglut getrieben. Immer wenn es gerade spannend wird, wechselt sie in die Sicht eines anderen Protagonisten. 
Der Showdown mit Sebastian ging letztlich so einfach und schnell, dass mir die gesamte Vorbereitung darauf noch zäher und langatmiger vorkam, als sie tatsächlich war.

Noch eine weitere Sache hat mich diesmal enttäuscht. Bisher dachte ich immer, dass unser Schattenjäger Team nicht nur gut ist, weil es Schattenjäger sind, sondern weil sie als menschliche Charaktere wichtige Eigenschaften besitzen, die ihnen von Nutzen sind.
Aber zwischendurch wird immer wieder deutlich, dass sie all ihre Fähigkeiten ausschließlich den Runen verdanken. Isabell behält den Durchblick, weil sie eine Scharfsinnigkeitsrune trägt. Jace kann sich gut orientieren, weil er von klein auf eine Kompass-Rune trägt.
Mir gefällt einfach die Vorstellung nicht, dass sie selbst bei Kleinigkeiten ohne ihre Runen völlig hilflos wären. Das passt so gar nicht in das Bild, das ich von den Schattenjägern habe.

Was ich sehr am Buch liebe, ist die Entwicklung, die Jace und Clary hingelegt haben. Sie sind einfach toll zusammen. Und am Ende ist mir Jace sogar ein bisschen sympathischer geworden. 
Bis zum Schluss habe ich die Hoffnung für Jonathan Morgenstern nicht aufgegeben und ich danke der Autorin für diesen klitzekleinen Moment.

Was mich außerdem überzeugt hat, ist die Tatsache, dass am Ende in der Welt der Schattenjäger nicht alles Friede Freude Eierkuchen ist. Nicht alle Probleme sind auf einen Schlag gelöst. Die Autorin regt zum Nachdenken an. Nicht immer lernt man aus seinen Fehlern und fällt oft in alte Muster zurück. Für Frieden muss man jeden Tag kämpfen. 

Fazit:
Abschließend lässt sich trotz all der Kritik sagen, dass ich froh bin, dass die Autorin im entscheidenden Moment immer wieder die richtigen Worte findet. Dieses Finale lässt mich mit einem zufriedenen Lächeln den letzten Buchdeckel zuklappen. Die Welt der Schattenjäger hat sich in meinem Herzen einen direkten Platz neben Hogwarts und Forks erobert.







3 Kommentare:

  1. Ach ja, der steht immer noch in meinem Regal und die Seitenzahl schreckt mich ab ...

    AntwortenLöschen
  2. Ich habe die Rezi jetzt nur überflogen, weil ich ja nur Band 1-3 bislang gelesen habe. Dennoch bin ich ganz froh, dass es dir trotz einiger Kritikpunkte gefallen hat. Wann ich weiterlesen werde weiß ich wirklich noch nicht, da mir die Reihe bislang irgendwie nicht so zugesagt hat. Aber man weiß ja bekanntlich nie!

    Liebste Grüße,
    Nazurka

    AntwortenLöschen
  3. Huhu,


    Wow, so unterschiedlich können Meinungen sein was? Gelacht hab ich jetzt eigentlich nicht bei diesem Buch. Bilder hab ich sowieso immer sofort im Kopf. Das ist nicht unbedingt der Autorin zuzuschreiben.

    Mit Sebastian muss ich dir recht geben. Das fand ich dann doch recht lahm.

    Und auch mit der Hälfte weniger Seiten. Das Gefühl hatte ich auch.

    Die Perspektivenwechseln fand ich einfach zu extrem. Das war einfach zu viel. Und wenn wäre es wenigstens schön gewesen, wenn sie die Perspektiven mit Namen versehen hätte, sodass man weiß wer gerade erzählt. Ich konnte dem folgen, aber manchmal musste ich auch erst mal ein bisschen lesen bis mir klar war ob jetzt zum Beispiel gerade Clary oder Simon oder sonstwer erzählt.

    Das mit den Runen kann ich auch nachvollziehen. Das war mir hier auch zu extrem. Die brauchten sie ja für jedes bisschen zum Schluss. Nichts schienen sie selbst zu können. Das fand ich nicht gut.

    Jace mochte ich sonst immer gern, hier konnte ich nichts mit ihm anfangen. Clary und Jace fand ich eher langweilig und waren mir auch recht egal. Manchmal fand ich Clary doch sehr prüde, wenn es drauf ankam.

    Gerade das was dir gefällt war wieder nicht meins. Das mit dem Ende und Friede, Freude, Eierkuchen. Besonders was den Rat angeht. Den ganzen Rat fand ich in dem gesamten Teil total daneben und am Ende noch mal so ne falsche Entscheidung in Bezug auf gewisse Dinge zu treffen fand ich einfach nur mies. Es hätte auch nicht alles gut sein müssen, aber auch nicht so übertrieben schlecht.

    Lächeln kann ich bei diesem Teil leider. Nicht. Er war einfach nicht meins. So unterschiedlich können Meinungen sein, aber deine Rezi ist sehr schön geschrieben.

    LG Corly

    AntwortenLöschen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google. Mit dem Abschicken eines Kommentars stimmst du zu, dass du die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und akzeptiert hast.