Erschienen am 28.06.2021 | 40 Seiten | 15,00 € | ab 3 Jahren
Nanna Neßhöfer | Carlsen Verlag
Illustration: Eleanor Sommer
Infos zum Inhalt
Es gibt diese Tage – da kullern die Tränen und irgendwie will nichts helfen.
So geht es Wieselmädchen Ella. Sie ist sehr traurig. Denn ihr Kuscheltier, das ihr Sicherheit gibt, sie tröstet und überallhin begleitet, ist weg. Ella hat schon überall gesucht, ohne Erfolg. Wie soll Ellas tiefe Traurigkeit jetzt bloß verschwinden?
Zum Glück leben im Wald ganz viele andere Tiere, die Ellas Not erkennen und ihr Trost spenden möchten. Und dabei hat jedes Tierchen eine ganz eigene Strategie: kuscheln, zuhören, Grimassen schneiden, wild hüpfen. Was hilft wohl am besten gegen Ellas Traurigkeit? (Quelle: Carlsen Verlag)
Senf
Es gibt unzählige Auslöser von Traurigkeit und auch unzählige Arten davon. In Ellas Fall geht es um den Verlust eines Kuscheltieres, was sie emotional aus der Bahn wirft. Wichtig ist in solchen Momenten, dass man diese Gefühle annimmt und nicht verteufelt. Das gilt übrigens ebenso für das Umfeld. Ella trifft auf unterschiedliche Tiere, die ihr schildern wie sie mit ihrer eigenen Traurigkeit umgehen. Dabei sind ein paar wirklich tolle Tipps dabei: Einfach mal alles herausbrüllen, sich einkuscheln oder einfach hüpfen.
Aber nicht automatisch alles, was bei anderen funktioniert, ist auch für einen selbst gut. Da muss Ella ihren ganz eigenen Weg finden. Manchmal hilft es auch schon, wenn man jemanden hat, der zuhört und einem Trost spendet.
Einfach gemacht und sehr ansprechend, sind die Aufforderungen für die kleinen Leser bzw. Zuhörer, an einigen Stellen einfach mitzumachen. Zum Beispiel in dem man feste an eine Tür im Buch klopft, ein Tuch holen, um Ellas Tränen zu trocken oder einfach mal eine Grimasse schneiden.
Am Ende der Geschichte wird noch einmal das Thema Traurigkeit aufgegriffen und zusammengefasst, was bei den unterschiedlichen Tieren dagegen hilft. Nun sollen alle mal selbst überlegen, was ihnen gut tut, wenn sie traurig sind und ein Bild davon malen. Dass die Autorin das Gefühl der Traurigkeit nicht auf die leichte Schulter nimmt, zeigt der letzte Hinweis sehr deutlich. Nämlich, dass man sich Hilfe suchen muss, wenn man sehr lange traurig ist und selbst keinen Ausweg daraus findet.
Fazit
In Zeiten, in denen die Praxen der Kinder- und Jugendpsychologen aus allen Nähten platzen und endlose Wartelisten an der Tagesordnung sind, zeigt dieses Buch wie wichtig es ist, das Thema Traurigkeit auch bei Kindern schon ernst zu nehmen. Es gibt unzählige Arten von Traurigkeit und ebenso unzählige Auslöser dafür. Jeder muss für sich herausfinden, was einem dann am besten hilft. Vielleicht ist es eine Umarmung, eine gemeinsame Aktivität oder ein Gespräch. Was kann man als Eltern da am besten machen? Zuhören, hinsehen und unterstützen, selbst dann, wenn man selbst nicht wirklich helfen kann. Wenn die Traurigkeit einen zu oft übermannt oder einfach nicht weggeht, dann sollte man sich Hilfe holen. Ein wirklich wichtiges Buch, das Kinder und Erwachsene auf einfache Weise für das komplexe Thema Traurigkeit sensibilisiert.
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