Klappentext
Für die einen ist Sputnik nur ein heller Fleck am Himmel. Doch Sonny bedeutet er die Welt. In der tristen Bergarbeiterstadt Coalwood gibt es für ihn nur zwei Möglichkeiten: Entweder er erhält ein Football-Stipendium am College oder er fristet sein Dasein in der Kohlemine seines Vaters. Doch Sonny hat eine Mission: Er will eine Rakete bauen. Gemeinsam mit seinen Freunden wagt er es, seine Zukunft in neue Bahnen zu lenken. Gegen die Angst. Gegen den Willen seines unnahbaren Vaters. Und für die Hoffnungen einer ganzen Stadt.
(Quelle: Harper Collins)
Senf
"Meine erste Rakete hatte bwirkt, dass ich gehänselt wurde - im Schulbus, in der Schule und sogar in meinem eigenen Zimmer." (S. 70)
Sonny wächst in einer wirtschaftlich nicht ganz leichten, aber weltraumtechnisch sehr aufregenden Zeit auf. Homer Hickam fängt die Stimmung dieser Zeit beeindruckend mit seinen Worten ein und überträgt diese direkt auf den Leser. Ich konnte die Atmosphäre regelrecht spüren und habe sie auch ein Stück weit genossen.
Sonny wächst ohne Wohlstand, Smartphone und Helikopter-Eltern in einem kleinen Bergbau-Städtchen auf. Die Sichtung des russischen Sputniks fasziniert ihn über alle Maßen. Dieses Ereignis weckt Sehnsüchte und Träume in ihm. Er denkt über sich und sein Leben nach und fasst kurzerhand den Entschluss eine Rakete zu bauen. Diese Faszination habe ich völlig nachempfinden und seinen Enthusiasmus teilen können, denn ich bin selbst sehr begeisterungsfähig, wenn es um die Raumfahrt geht.
Neben der Raumfahrt, wird die schwierige familiäre Situation des Öfteren thematisiert. Sonny hat ein sehr distanziertes Verhältnis zu seinem Vater. Er wirkte auf mich sehr engstirnig und blind. Seine Mutter wiederum ist in gewissen Teilen ihrer Zeit voraus. Dennoch kann ich bestimmte Entscheidungen, die sie in ihrer Vergangenheit getroffen hat, nicht nachvollziehen.
Homer Hickam neigt zu sehr ausführlichen und langatmigen Beschreibungen. Das Buch ist 480 Seiten dick und die Schrift ist ziemlich klein. Ich hatte ständig das Gefühl, er beschreibt alles vom Urschleim an. Nennt mich einen Banausen, was seinen Stil angeht, aber aus meiner Sicht hätte er die Geschichte auf der Hälfte der Seiten erzählen können, ohne dass mir etwas gefehlt hätte. Für mich gab es zu viele überflüssige Informationen.
Es gibt noch einen weiteren Punkt, der mir negativ aufgefallen ist. Es hat mich sehr gestört wie das weibliche Geschlecht in der Geschichte wegkommt.
Jungs haben Pläne und Träume, sie sind als Mann die Ernährer der Familie. Mädchen scheinen hier nur die Absicht zu haben, einen potenziellen Ernährer zu finden und sich auf manipulative Art mehrere Türen offen zu halten. Mag sein, dass das eine etwas andere Zeit war, aber mir war diese Darstellung entschieden zu eindimensional. Und das ist noch höflich ausgedrückt.
Fazit
Eine Geschichte für jeden, der wie Sonny die Faszination Raumfahrt teilt und sich ebenso für ihre Anfänge interessiert, solange er sich nicht von detailreichen Beschreibungen abschrecken lässt.
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