27 Oktober 2017

New York zu verschenken von Anna Pfeffer

Erschienen am 28.08.2017 | 336 Seiten | 14,99 € | ab 12 Jahren
Anna Pfeffer | cbj Verlag


Klappentext

Anton hat alles, was sich ein 17-Jähriger wünscht: vermögende Familie, liebende Eltern und keine Geschwister. Was Anton seit Kurzem auch noch hat: eine Ex-Freundin. Olivia hat ihn grundlos nach ein paar Monaten abserviert, und das, obwohl er sie doch mit einer Reise nach New York überraschen wollte. Das Ticket ist auch schon auf ihren Namen gebucht. Kurzerhand startet der selbstsichere Sonnyboy via Instagram die Suche nach einer neuen Olivia Lindmann. Der Andrang ist mäßig, aber es meldet sich eine 16-jährige Liv, die ganz anders ist, als die Mädchen, die Anton sonst trifft (Quelle: cbt Verlag)


Senf

"Wir leben in der Illusion, unsterblich zu sein, und deswegen vergeuden wir wertvolle Zeit, indem wir Dinge tun, die wir eigentlich nicht tun wollen. "(S. 76)

Ich habe bereits zwei Bücher des Autorinnengespanns Anna Pfeffer (Ulrike  Mayrhofer und Carmen Schmit) gelesen und war bisher immer total begeistert von deren Schreibstil. Natürlich musste ich mir deshalb auch "New York zu verschenken" genauer anschauen.
Die Idee für das Buch an sich und die zu erwartenden Geschehnisse hätten mich wahrscheinlich nicht so angesprochen, wenn ich nicht schon vorher total von den Anna Pfeffer Werken begeistert gewesen wäre.

Das Buch ist von vorne bis hinten im Stil eines Chatverlaufs geschrieben. Eine wochenlange Unterhaltung zwischen Anton und Liv, die sich manchmal als Schlagabtausch in Sekundenbruchteilen und manchmal als Monolog darstellt.
Die Idee eines reinen Chat-Romans fand ich wirklich witzig und ich flog beim Lesen nur so durch die Seiten. Das Buch lässt sich aufbaubedingt wirklich flott lesen.
Allerdings musste ich nach wenigen Seiten feststellen, dass bei mir sowas wie Langeweile und Genervtheit aufkam. Hieran ist die weibliche Protagonistin Liv nicht ganz unschuldig.

Liv kann echt anstrengend sein. Sie ist sehr zurückhaltend und in sich gekehrt. Zuhause hat sie einiges um die Ohren und vor allem Probleme, die man keinem Teenager aufhalsen sollte. Aber gut, es ist wie es ist. Liv gibt sich so prinzipientreu und leistet sich doch selbst so viele Fehler. So manches Mal habe ich mich zwischendurch wirklich gefragt, wieso Anton sich das bloß antut. Wahrscheinlich ist es wie Liv sagt, sobald Anton merkt, dass er etwas nicht haben kann, steigt sein Interesse rapide und er ist umso interessierter und hartnäckiger.

Anton ist ein gutaussehender Typ, der für Spaß und Oberflächlichkeit steht. Jedenfalls zu Beginn. Über Geld muss er sich keine Gedanken machen und alles was er zu tun hat, ist es, sich um sich selbst zu kümmern.  Anton kommt zu Beginn sehr einseitig rüber, aber es stellt sich heraus, dass er viel mehr Facetten und Substanz hat als geahnt. Ich mochte ihn viel lieber als Liv.

Auf über 300 Seiten hat sich das Gespräch der beiden mehrfach im Kreis gedreht und das war es, was ich so frustrierend fand. Rückblickend hätte man das Geeier um einiges kürzen können. Jedenfalls ist das mein Eindruck.
Was aber auf jeden Fall sehr deutlich wird, ist die Tatsache, dass sich die beiden während ihres Chats immer näher kommen und viele perönliche Dinge über den anderen erfahren. Obwohl sie sich manchmal vor den Kopf stoßen, liegt ihnen sehr viel aneinander.

Das Potenzial, was einen cleveren und sarkastischen Schreibstil angeht, wovon ich weiß, dass ihn die Autorinnen haben, kommt hier meines Erachtens nicht richtig zur Geltung.
Der Verlauf der Geschichte ist relativ vorhersehbar, aber was die Auflösung betrifft, hab ich mal wieder völlig im Dunkeln getappt. Als ich das Buch zugeklappt habe, ist es mir wie Schuppen von den Augen gefallen und ich habe mich gefragt, wieso mir das alles nicht früher aufgefallen ist. Das Ende fand ich sehr schön. Hach Anton!

Fazit

Das Buch ist komplett als Chatverlauf zwischen Anton und Liv geschrieben. Diese Unterhaltung zu lesen, hat ein bisschen was von Stalking, wenn ich so drüber nachdenke =).
Liv konnte mich nicht so richtig für sich gewinnen und zwischendruch hatte ich mehrfach das Gefühl, die Handlung dreht sich im Kreis. Der Verlauf war relativ vorhersehbar, aber Auflösung und Ende haben mir gut gefallen.

(3 von 5 Punkten)




Vielen Dank an den cbj Verlag für das Rezensionsexemplar!





Weitere Rezensionen zu Büchern von Anna Pfeffer:

https://druckbuchstaben.blogspot.de/2017/05/fur-dich-solls-tausend-tode-regnen-von.htmlhttps://druckbuchstaben.blogspot.de/2017/05/flo-oder-der-tag-dem-die-maus.html



LG
Anja


16 Kommentare:

  1. Hallo Anja,
    schade, dass dich das Buch nicht so wirklich überzeugen konnte. Dass sich die Geschichte etwas im Kreis dreht, stimmt schon aber hat mich nicht sonderlich gestört.
    Dieser Chat-Roman war eine nette Abwechslung :)
    Wenn dich meine Meinung zum Buch interessiert, hier ist meine Rezi dazu :)

    Liebe Grüße
    Katha

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    1. Huhu Katha =)

      das Buch als reinen Chat-Verlauf aufzubauen fand ich auch ganz witzig. Aber wie gesagt war es thematisch etwas eintönig und hat mich nicht so vom Hocker gehauen. Natürlich schau ich gleich mal bei dir vorbei =)

      LG
      Anja

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  2. Hallo Anja.
    ich werde das Buch wohl erst in den Weihnachtsferien lesen. Bis dahin habe ich noch genug REs. Aber ich freue mich schon! Banshee war super und Flo war ganz süß! LG Verena

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    1. Hallöchen Verena,

      ich bin nicht sicher, was du mit Banshee meinst =), aber Flo war ecth süß das stimmt. Ich wünsche dir schon jetzt viel Spaß beim Lesen, durch den Aufbau liest es sich weg wie nichts =)

      LG
      Anja

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  3. Hey Anja,

    schade das dir das Buch nicht ganz so gut gefallen hat. Ich fand es klasse. Aber du hast Recht. Die Handlung ist hier sehr vorhersehbar. Aber mich hat das irgendwie nicht so gestört. Es war ein schönes Buch für Zwischendurch :D

    Alles Liebe
    Maddie
    https://daydreamer4you.blogspot.de/

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    1. Huhu Maddie,

      die Vorhersehbarkeit ist das eine, aber das was mich wirklich gestört hat, war, dass ich einfach das Gefühl hatte, alles dreht sich im Kreis. Ständig dieses Hin und Her bzgl. Fotos und Treffen. Und immer wieder die gleichen "Ausflüchte"... das war mir zu anstrengend =)

      LG
      Anja

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  4. Hey Anja,

    ich hatte teilweise auch so meine Schwierigkeiten mit Liv und kann deine Kritik daher vollkommen verstehen.

    Liebe Grüße
    Sandra

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    1. Hey Sandra =)

      hab grad nochmal deine Rezi zum Buch gelesen. Da hatten wir wirklich einen recht ähnlichen Eindruck =).
      Das nächste Buch von anna Pfeffer wandert aber auch wieder auf meine Leseliste, da bin ich sicher =).

      LG
      Anja

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  5. Hm, da bin ich schon bei der Beschreibung raus. Einfach zu unrealistisch für mich. xD

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    1. Hey =)

      eigentlich ist es gar nicht so unrealistisch. Theoretisch könnte das so passieren. Auch wenn es vielleicht einfach ist, eine Anja Schmidt/ Schulze oder sowas zu finden ^^.

      LG
      Anja

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  6. Hallihallo, liebe Anja! ♥

    Oh schade, dass die Umsetzung dich nicht überzeugen konnte - der Klappentext klang ja wirklich ziemlich vielversprechend!

    Ich hoffe, dass dich dein nächstes Buch wieder 100% packen kann ♥

    Liebste Grüße und einen schööönen Sonntag,
    Nana ♥

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    1. Huhu Nana =)

      das hoffe ich natürlich auch!
      Selbst wenn mich das Buch nicht ganz so packen konnte, werde ich das nächste von Anna Pfeffer auf jeden Fall lesen wollen =).

      LG
      Anja

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  7. Mir ging es ähnlich, insgesamt habe ich mir aber deutlich mehr erwartet. Schade, denn Für dich soll's tausend Tode regnen war wirklich genial!

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    1. Huhu Lena =)

      da kann ich dir nur zustimmen! "für dich soll's tausend Tode regnen" war absolut genial und hat in meinem Bekanntenkreis auf Empfehlung auch schon einige Begeisterungsstürme ausgelöst =)

      LG
      Anja

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  8. Hallo Anja,

    schade, dass die Autorinnen ihr Potenzial hier nicht voll ausgeschöpft haben. Ich war ja auch nicht ganz überzeugt, was den Chatverlauf anging, deswegen ist das Buch auch nicht auf meiner WuLi gelandet.

    Liebe Grüße
    Desiree

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    1. Huhu Desiree,

      fairerweise muss man zugeben, dass meine Erwartungen recht hoch waren nach "Für dich soll's tausend Tode regnen". Insgesamt war mir das hier einfach zu viel Geplänkel und alles zu unkonkret.

      LG
      Anja

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