Klappentext
Seit der ersten Klasse sind sie beste Freundinnen: Kim, 15, eher unauffällig, und Petrowna, klug, exzentrisch und daran gewöhnt, immer und überall den Ton anzugeben. Alles wird anders, als die beiden mit ihrer Klasse zu einer Schullesung gehen: Während die anderen tuscheln, sich die Haare kämmen oder aus dem Fenster schauen, wird Kim hellhörig, denn was die Autorin da vor sich hin nuschelt, handelt von ihr. Okay, es kommen andere Namen vor und ein paar unwichtige Details stimmen nicht, aber der Rest ist sie! Doch die Geschichte geht nicht gut aus, vor allem nicht für Jasper, Kims Klassenkameraden, der, wenn das Buch die Wahrheit sagt, am Ende an einem Wespenstich stirbt. Um das zu verhindern, bleibt Kim nichts anderes übrig, als ihr Leben völlig auf den Kopf zu stellen. Auf einmal macht sie alle möglichen Dinge zum ersten Mal, wie zum Beispiel Jasper zu küssen. Das aber passt Petrowna ganz und gar nicht ins Konzept. (Quelle: dtv)
Senf
Kim (15 Jahre alt) war für mich eine sehr anstrengende Protagonistin. Ihre Eltern haben sich getrennt. Ihr Vater hat nur noch Augen für seine neue Freundin und ihre Mutter ist einem gesunden Ernährungswahn verfallen und lässt sich sonst eigentlich nur hängen.
Kim bezieht grundsätzlich alles auf sich und so ist es nicht verwunderlich, dass sie bei einer Autorenlesung annimmt, dass es in der Geschichte um sie geht. Zugegeben, da tauchen tatsächlich gewisse Parallelen auf und das Ganze wäre auch recht lustig, wenn Kim nicht die meiste Zeit damit verbringen würde, sich selbst leid zu tun.
Zu ihrer Verteidigung lässt sich sagen, dass sie mit 15 wohl mitten in der Pubertät steckt und das für niemanden so einfach ist. Ob sich damit ihr Verhalten im gesamten Buch entschuldigen lässt, wage ich allerdings zu bezweifeln. Was mir zum Beispiel gar nicht gefallen hat, war, wie sie mit den Menschen in ihrer Umgebung umgeht, allen voran Jasper. Was die Umgangsformen in der Geschichte angeht, musste ich so einige Male den Kopf schütteln.
Kims beste Freundin Petrowna ist ein interessanter Charakter. Erst hatte ich den Eindruck, dass sie zu vielen Klischées zum Opfer gefallen ist, aber eigentlich ist genau sie es, die sich solche Sachen über sich ausdenkt und sich und ihr Familienleben dahinter verschanzt. Sie lässt sich nicht gern in die Karten schauen.
Kim und Petrowna sind schon lange befreundet und trotzdem hatte ich den Eindruck, dass diese Freundschaft nur öberflächlich ist und sich beide eigentlich überhaupt nicht kennen. Das fand ich etwas enttäuschend und gleichzeitig erschreckend real.
Über Jasper gibt es nicht viel zu sagen. Er hat einen Hund, grinst oft und scheint ziemlich nett zu sein. Insgesamt sind die Charaktere sehr einseitig dargestellt und wirken dadurch recht blass.
Die Idee des Buches an sich fand ich sehr ansprechend und witzig! Auch die Tatsache, dass die Autorin immer wieder das Thema Lesen und Bücher an sich aufwirft, fand ich rech amüsant. Kim ist nämlich so gar keine Leseratte, muss sich hier aber zwangsläufig mit einem Buch auseinandersetzen. Das stellt sich als schwierige Angelegenheit heraus. Auch Autoren bekommen hier ihr Fett weg.
Abschließend weiß ich nicht so recht, was ich eigentlich aus der Geschichte mitgenommen habe bzw. was ich hätte mitnehmen sollen. Trotzdem muss ich neidlos anerkennen, dass Alina Bronsky hier etwas ganz eigenes geschaffen hat. Vor allem ihr Stil ist sehr speziell, was mir von der ersten Seite an aufgefallen ist. Ich habe bisher nichts vergleichbares gelesen. In vielen Situationen beweist sie Humor und zwar einen besonders schrägen. Das hat mich wirklich gut unterhalten können.
Kim bezieht grundsätzlich alles auf sich und so ist es nicht verwunderlich, dass sie bei einer Autorenlesung annimmt, dass es in der Geschichte um sie geht. Zugegeben, da tauchen tatsächlich gewisse Parallelen auf und das Ganze wäre auch recht lustig, wenn Kim nicht die meiste Zeit damit verbringen würde, sich selbst leid zu tun.
Zu ihrer Verteidigung lässt sich sagen, dass sie mit 15 wohl mitten in der Pubertät steckt und das für niemanden so einfach ist. Ob sich damit ihr Verhalten im gesamten Buch entschuldigen lässt, wage ich allerdings zu bezweifeln. Was mir zum Beispiel gar nicht gefallen hat, war, wie sie mit den Menschen in ihrer Umgebung umgeht, allen voran Jasper. Was die Umgangsformen in der Geschichte angeht, musste ich so einige Male den Kopf schütteln.
Kims beste Freundin Petrowna ist ein interessanter Charakter. Erst hatte ich den Eindruck, dass sie zu vielen Klischées zum Opfer gefallen ist, aber eigentlich ist genau sie es, die sich solche Sachen über sich ausdenkt und sich und ihr Familienleben dahinter verschanzt. Sie lässt sich nicht gern in die Karten schauen.
Kim und Petrowna sind schon lange befreundet und trotzdem hatte ich den Eindruck, dass diese Freundschaft nur öberflächlich ist und sich beide eigentlich überhaupt nicht kennen. Das fand ich etwas enttäuschend und gleichzeitig erschreckend real.
Über Jasper gibt es nicht viel zu sagen. Er hat einen Hund, grinst oft und scheint ziemlich nett zu sein. Insgesamt sind die Charaktere sehr einseitig dargestellt und wirken dadurch recht blass.
Die Idee des Buches an sich fand ich sehr ansprechend und witzig! Auch die Tatsache, dass die Autorin immer wieder das Thema Lesen und Bücher an sich aufwirft, fand ich rech amüsant. Kim ist nämlich so gar keine Leseratte, muss sich hier aber zwangsläufig mit einem Buch auseinandersetzen. Das stellt sich als schwierige Angelegenheit heraus. Auch Autoren bekommen hier ihr Fett weg.
"So ist es also mit dem Lesen, dachte ich voller Hass. Man kämpft sich durch, man will nichts so sehr wie endlich ans Ende kommen und am Ende sitzt man wie ein begossener Pudel da. (S. 55)
Abschließend weiß ich nicht so recht, was ich eigentlich aus der Geschichte mitgenommen habe bzw. was ich hätte mitnehmen sollen. Trotzdem muss ich neidlos anerkennen, dass Alina Bronsky hier etwas ganz eigenes geschaffen hat. Vor allem ihr Stil ist sehr speziell, was mir von der ersten Seite an aufgefallen ist. Ich habe bisher nichts vergleichbares gelesen. In vielen Situationen beweist sie Humor und zwar einen besonders schrägen. Das hat mich wirklich gut unterhalten können.
Fazit
Alina Bronsky präsentiert in diesem Werk ein paar sehr gewöhnungsbedürftige Charaktere, die mitten in der Pubertät stecken und stellenweise mit Umgangsformen aufwarten, die ich nicht gut heißen kann. Mit ihrem schrägen Humor hat mich die Autorin dennoch überzeugen können.
Ausgehend vom Klappentext, hätte ich im Ablauf der Geschichte wesentlich mehr Action erwartet.
Hallo liebe Anja,
AntwortenLöschenmich hat der Klappentext ursprünglich durchaus angesprochen, weil die Idee eben ziemlich faszinierend klingt, gerade für uns Buchmenschen. ;) Allerdings stellte ich dann schon bei der Leseprobe fest, dass der Stil und die Charaktere wohl nichts für mich sind, worin mich deine Rezension dann auch noch mal bestätigt.
Liebe Grüße,
Dana
Hallöchen Dana =)
Löschenich denke ich kann nachvollziehen was du meinst. Die Idee an sich ist wirklich gut. Auch der schräge Humor kam mir gelegen. Ein bisschen mehr Action und die ein oder andere charakterliche Tiefe hätte mich denke ich noch euphorischer stimmen lassen =)
LG
Anja
Huhu Anja,
AntwortenLöschenich hatte teilweise auch so meine Probleme mit dem Buch. Dies lag aber vor allen Dingen an dem Ende. Petrowna fand ich auch richtig klasse und einen ungewöhnlichen Charakter.
Liebe Grüße
Sandra
Huhu Sandra,
Löschenda muss ich doch gleich mal bei dir vorbeischauen =)
LG
Anja
Hey Anja!
AntwortenLöschenMeine Rezension ist gerade noch in der Mache, denn irgendwie fällt es mir schwer, meine Gedanken zu diesem Buch zu sortieren. Einerseits mochte ich den Humor und fand Petrowna grandios. Wie du schon schreibst: sie spielt ein wenig mit den Klischees und vertuscht ihr wahres Leben dahinter. Eigentlich scheint sie den Klischees aber gar nicht zu entsprechen. Aber ihre Gefühlslage blieb recht blass. Genauso bei Jasper. Da war ich am Ende doch recht verwirrt, weil er doch eigentlich Kim mochte.. Generell hätte ich mir mehr Einsicht in die Gefühle und Gedanken der Figuren gewünscht. Und am Ende hatte ich den Eindruck als wären ein paar lose Fäden übrig geblieben, als wäre gar nicht alles so in einander vertaut worden (wobei ich den Twist im aller letzten Kapitel wieder sehr erfrischend fand mit den Erdnüssen). Und was ich mich frage: hat Kim sich das nun alles nur eingebildet mit dem Buch oder ist da vielleicht doch ein bisschen Fantasy in Alina Bronskys Werk zu finden? Hmm..ich muss noch ein wenig mehr über das Buch nachdenken.
Liebe Grüße
Laura
Liebe Anja,
AntwortenLöschensowohl Klappentext als auch Cover fand ich bisher ganz spannend. Deine toll geschriebene Rezension lässt mich jetzt aber zweimal überlegen, ob ich mir das Buch wirklich kaufen soll...
Dein Blog ist wirklich sehr schön, da bleibe ich gleich mal als Leser da.
Wenn du möchtest, schau doch mal bei mir vorbei, da läuft aktuell ein Gewinnspiel. :)
Liebste Grüße,
Miriam
http://poesiegeklecker.blogspot.de/