25 März 2015

Der Ozean am Ende der Straße von Neil Gaiman



Zum Inhalt:

Es war nur ein Ententeich, ein Stück weit unterhalb des Bauernhofs. Und er war nicht besonders groß. Lettie Hempstock behauptete, es sei ein Ozean, aber ich wusste, das war Quatsch. Sie behauptete, man könne durch ihn in eine andere Welt gelangen. Und was dann geschah, hätte sich eigentlich niemals ereignen dürfen … Weise, wundersam und hochpoetisch erzählt Gaiman in seinem neuen Roman von der übergroßen Macht von Freundschaft und Vertrauen in einer Welt, in der nichts ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Quelle: Eichborn

Mein Senf zum Buch:
Schon von der ersten Seite an fällt der außergewöhnliche Schreibstil und die Ausdrucksweise des Autors positiv auf. Es gibt sehr viele Stellen im Buch, die ich mir markiert habe und die ich am liebsten hier zitieren würde und dabei ist das Buch ja recht dünn.

"Das ist das Problem mit lebenden Dingen. Sie sind nicht von Dauer. Heute ein Kätzchen, morgen eine alte Katze. Und dann nur noch eine Erinnerung. Und die Erinnerungen verblassen, gehen ineinander über und verlieren sich..." (S. 65)

"Erwachsene begnügen sich damit, ausgetretenen Pfaden zu folgen, hundert- oder tausendmal; vielleicht fällt es ihnen einfach nicht ein, unter Rhododendren zu kriechen und die Lücke im Zaun zu finden." (S. 79)

"Erwachsene sehen im Inneren auch nicht wie Erwachsene aus. Äußerlich sind sie groß und gedankenlos, und sie wissen immer, was sie tun. Im Inneren sehen sie allerdings aus wie früher. Wie zu der Zeit, als sie in deinem Alter waren. In Wirklichkeit gibt es gar keine Erwachsenen. Nicht einen auf der ganzen Welt." (S. 150)

Der männliche Protagonist in diesem Buch ist sieben Jahre alt und hat keinen Namen. Jedenfalls kann ich mich nicht erinnern, dass er genannt wird. Er ist ungewöhnlich, wobei ich mich gerade frage, was eigentlich gewöhnlich und was ungewöhnlich ist. Sagen wir, er ist nicht angepasst. Er liebt Bücher und flüchtet sich in Geschichten, anstatt sich der Realität zu stellen. Er hat keine Freunde, zu seinem siebten Geburtstag kommt kein einziges Kind.

Lettie ist ein paar Jahre älter als er, 11 um genau zu sein. Sie und ihre Familie sind ein Zufluchtsort für den Jungen. Mit Lettie zieht alles mystische und fantastische in diese Geschichte ein. Damit aber auch viele vage Andeutungen, aus denen man nicht immer schlau wird.

Die Geschichte beginnt spannend, abenteuerlich und fantastisch. Ich liebe Abenteuer. Doch auf einmal schlägt die Stimmung zu bedrohlich und gewalttätig um. Ich war geschockt und musste erstmal tief durchatmen.
Die mystischen und fantastischen Elemente nehmen weiter zu, wobei man hier schon einiges an Fantasie mitbringen muss. Vieles wird nicht erklärt, bleibt nur vage und wird auch am Ende nicht aufgeklärt. Das ist etwas frustrierend, nötigt einen aber auch dazu, sich seine eigenen Gedanken zu machen.

Als ich das Buch zugeschlagen habe, war ich etwas ratlos. Neben all den schönen Formulierungen, kleinen Weisheiten und philosophischen Ansätzen, die ich genossen habe, frage ich mich, ob ich die Geschichte wirklich so verstanden habe wie sie gemeint war. Diese fantastischen und mystischen Elemente im Buch sind eigentlich ein Sinnbild für reale Ereignisse und deren Folgen. 

Fazit:
Der Autor hat einen beeindruckenden Schreibstil, doch ich würde das Buch nur denjenigen empfehlen, die etwas mit fantastischen und mystischen Elementen anfangen können. Die Altersempfehlung ab 16 Jahren ist ok, denn ein Kinderbuch ist es sicher nicht.







7 Kommentare:

  1. Hallo Anja,

    eine gelungene Rezension zu diesem Buch. Ich hatte das Buch letztes Jahr im November/Dezember gelesen und war begeistert. Neil Gailman hat einen außergewöhnlichen Schreibstil (und es war mein erstes Buch von Ihm) und kann das Buch nur empfehlen. Es ist mal eine völlig andere Geschichte.

    Liebe Grüße,
    Uwe

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    1. Hallo Uwe =)

      Danke für das Kompliment! Es war auch mein erstes Buch des Autors und ich bin jetzt wirklich gespannt auf seine anderen Bücher. Ich muss da mal ein bisschen stöbern gehen =)

      LG
      Anja

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  2. Deine Rezi macht echt Lust auf das Buch. Ich habs ja bereits auf meiner Wunschliste, nun bin ich wirklich gespannt, wie es mir gefallen wird, werde es gleich mal bestellen, denke ich.

    Liebste Grüße!
    Nazurka

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    1. Huhu Nazurka =)

      Solange du kein Problem mit fantastischen Elementen hast, ist es sicherlich einen Versuch wert. Bin gespannt, was du sagst =)

      LG
      Anja

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  3. Hallöchen liebste Anja,
    das ja verrückt. :D Ich schreibe gerade, dass ichs abgebrochen habe und du stellst deine Rezi online. Lustig wie das manchmal spielt. :D Ich freue mich, dass dir das Buch ganz gut gefallen hat. Ich bin, glaube ich, einfach nur nicht der Typ für dieses Genre. ^^

    Liebst, Lotta

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  4. Hallo liebe Anja :)
    Eine tolle Rezension. Ich ärger mich, dass ich es noch nicht gelesen habe. :-/ Hab es auch zu Hause, bisher aber nur kurz reingelesen, aber die kleinen Zeichnungen haben mich voll überrascht. :D
    Mir gefällt, wie gut du alles zusammenfasst. Macht ungemein neugierig. ♥

    Ganz liebe Grüße
    Katja

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  5. Dieses Buch wollte ich auch immer mal lesen O.O Vielleicht sollte ich es wirklich mal :)

    GLG <3

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