20 April 2014

Blaue Bäume von Horst Prosch

Klappentext:
Eines Abends ist im Kunsthaus Ansbach alles anders als sonst. Unter dem Flügel quillt Blut hervor; schließlich birgt man einen Toten. Und die einzigen Zeugen sind ausgerechnet ein melancholische Konzertflügel und ein Objekt der Ausstellung »Blaue Bäume«. Letzteres verschwindet allerdings bald; geklaut. Für Kommissar Brendle, der in der Künstlerszene Mittelfrankens recherchiert, nicht weiter schlimm, er kann mit Kunst ohnehin nichts anfangen. Freilich: Der Mord muss dennoch aufgeklärt werden. Brendle gibt sein Bestes, kommt aber nicht voran – bis Hinweise aus unerwarteter Richtung kommen …  

Mein Senf zum Buch:
Kommissar Brendle ist ist ein richtiger Kunstbanause und ausgerechnet er soll den Mord im Kunsthaus aufklären, bei dem er non-stop Personen verhören muss, die fast nichts anderes im Kopf haben. Brendle ist so richtig schön schrullig und genervt.
Viele der Kapitel im Buch sind aus der Sicht des Klaviers geschrieben, unter dem der Tote aufgefunden wurde. Die Geschehnisse aus Sicht des Flügels zu lesen war wirklich neu und interessant. Seine Gedanken sind poetisch, melancholisch und philsophisch, aber auch humorvoll.
Hier eine kleine Kostprobe:

"Blaue Bäume. So was Komisches. Und das soll Kunst sein? Einsperren sollte man die. Ihnen den Pinsel wegnehmen. Auf die Finger klopfen. Und zurück in die Grundschule schicken, damit sie was Ordentliches lernen." (S. 57)

"Glücklicherweise kam von diesen Herren niemand auf die Idee, auf meinen Tasten herumzuklimpern. Das hätte mir noch gefehlt, das so ein Möchtegern-Pianist in weißen Handschuhen Alle meine Entchen spielt." (S. 59)

Die Auflösung, wer der Mörder ist, hatte ich bereits kurz vermutet, aber der gesamte Tathergang war wirklich unerwartet und verstörend. Personen, die völlig in Kunst und Musik aufgehen, scheinen zum Teil recht anfällig dafür zu sein, den Hang zur Realität zu verlieren. Aber auch das ist nur eine Vermutung =)

Fazit:
In die Gedankenwelt eines Klaviers abzutauchen hat mir gut gefallen. Unter anderem wird der Krimi dadurch sehr leise und nachdenklich. Die Spannung lies bis zuletzt auf sich warten.

3 von 5 Sternen



1 Kommentar:

  1. Huhu Anja,
    das hört sich nicht gerade toll an. Aber die zwei Zitate sind toll. Bei dem ersten dacht ich nur, wie stumpf und bei Nummer zwei musste ich doch lachen.
    Leider ist das Buch für mich nichts, so wie ich das jetzt sehen. Aber das haben Krimis für mich so an sich. :D
    Aber interessante rezi.
    Ich wünsch dir noch einen schönen Ostermontag.

    Liebe Grüße
    Katja

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